Los geht's

Advertising and Media Education (13-18)
Werbung begleitet junge Menschen in ihrem Alltag und sollte daher von den Eltern auf effektive Weise angesprochen werden. Eltern können beim Thema Werbung unsicher sein und Fragen dazu haben. Wenn Eltern Einblicke in die medienpädagogische Arbeit zum Thema und in die Wahrnehmung der Werbung durch das ältere Kind sowie Tipps zu Informationsangeboten erhalten, kann dies für die Eltern sehr hilfreich sein und wird ihre Erziehungspartnerschaft sicherlich stärken.
Eine wichtige Information für Eltern ist, dass das Thema Werbung in der Familie vor allem beim Besuch eines Geschäfts oder beim Einkaufen im Supermarkt relevant ist, da Kinder klare Vorlieben für bestimmte Produkte äußern können. Eltern können auch auf Konsumwünsche ihrer Kinder stoßen, die sie nicht erfüllen wollen oder die sie nicht verstehen. Dass sich die Kinder aufgrund der Werbung für dieses oder jenes Produkt begeistern, ist vielen Eltern jedoch klar.
Neben der Werbung für Waren und Dienstleistungen gibt es auch Werbung für soziale Zwecke, Veranstaltungen usw. Werbung ist nicht unbedingt etwas Schlechtes. Es ist aber ist sehr wichtig, Werbung als solche und die Technik der Beeinflussung zu erkennen. Online-Werbung vermischt sich mit allem anderen - Veröffentlichungen in den Medien, persönliche Veröffentlichungen, wissenschaftliche Texte usw. Sie kann auf verschiedene User*innen je nach deren Vorlieben personalisiert ausgerichtet werden und so eine größere Wirkung haben.
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Fähigkeiten und Kompetenzen, die für die Unterstützung dieser Altersgruppe wichtig sind:
- Eltern sollten den Einfluss von Werbung auf die Kaufwünsche junger Erwachsener erkennen.
- Die Aufmerksamkeit von Eltern und Kindern in dieser Altersgruppe sollte nicht nur auf die Werbebotschaften gerichtet sein, denn junge Menschen werden durch die in der Werbung dargestellten Ideen und den Lebensstil stark beeinflusst.
- Eltern sollten junge Erwachsene dabei unterstützen, die gängigsten Werbestrategien zu entdecken und aufzudecken. Sie sollten mit ihnen über Werbung, die sie sehen, sprechen und sie ermutigen, darüber nachzudenken, was sie bezweckt.
Bereiche, in denen Kinder zwischen 13 und 18 Jahren Unterstützung benötigen:
- Kinder in dieser Altersgruppe können Werbung zum großen Teiln erkennen und sie von Inhalten in verschiedenen Medien unterscheiden.
- Sie können in der Regel den Zweck der Werbung verstehen und die beworbenen Informationen nutzen, um eine Kaufentscheidung zu treffen.
- Junge Erwachsene verstehen vielleicht noch nicht ganz, wie durch Werbung Produkte teurer werden, das sollte besprochen werden.
- Nicht alle Kinder in diesem Alter erkennen möglicherweise trickreiche Produktplatzierungsstrategien.
- Junge Erwachsene wissen vielleicht nicht, dass das Anklicken einer Werbung in sozialen Medien Daten an die Hersteller der Werbung sendet. Die Art und Weise, wie soziale Medienplattformen wie Instagram, Facebook, YouTube und Snapchat Nutzerdaten sammeln, die sie für die gezielte Ansprache von Nutzern mit Werbung verwenden, sollte kritisch diskutiert und erklärt werden.
- Möglicherweise sind sie nicht in der Lage, sich ein Urteil über politische Werbung zu bilden, vor allem in Wahlkampfzeiten.
Schauen Sie sich die Materialien „Werbung und Kommerz im (mobilen) Internet“ und den Link „Online-Werbung – ein Risiko für Kinder?“ genauer an. Hier finden Sie Tipps und Ratschläge für Eltern, welche Sie als MediaParent-Berater*in ebenfalls an Eltern weitergeben können.
Übung
In den vorangegangenen Modulen haben wir gezeigt, welchen Einfluss Werbung auf Jugendliche hat, wie Werbung in diesem Alter wahrgenommen wird, welche Werbestrategien in diesem Alter schwer zu erkennen sind und wie Eltern ihre Kinder beim Erkennen von Werbung begleiten und unterstützen können.
Fassen Sie mit eigenen Worten zusammen, welche Methoden Sie Eltern an die Hand geben können, um den Einfluss und die Absicht von Werbung bereits bei Jugendlichen zu hinterfragen. Anbei finden Sie einige Vorschläge. Ergänzen Sie die Liste um Ihre eigenen Ideen und entwickeln Sie Beispiele für die Umsetzung:
- Begleitender Konsum
- Erläuterung der Werbestrategien/ Absicht/ Botschaft
- Hinterfragen der Werbebotschaft (Zielgruppe, Zuverlässigkeit der Botschaft, Absicht)
- Erkennen von Werbung und Wahrnehmen der Platzierung und Häufigkeit in verschiedenen Medien
- Produktion von Werbung
- Prüfen Sie die Datenschutzeinstellungen, um die Sammlung von Daten einzuschränken
- Diskutieren und fördern Sie ein positives Körperbild und reale Peer Groups
Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie Sie diese Methoden umsetzen können, werfen Sie einen Blick auf unsere MediaParent-Tipps am Ende jedes Moduls. Wir geben Ihnen oft Strategien an die Hand, die Sie während Ihres Elternabends anwenden können. Passen Sie diese an die Zielgruppe Kinder an, eignen sie sich auch als Vorschläge für Eltern, Medienerziehung zum Thema Werbung zu Hause umzusetzen.
Was Sie in diesem Kurs lernern
- Use the knowledge from modules 1 and 2 to deduce in which areas young people in this age group need guidance and support.
- You'll be able to determine what competences this age group needs in relation to (online) advertising.
- You can reproduce methods that can be used to train adolescents to deal with advertising in a reflective and critical way.
- You can formulate instructions and suggestions for media education at home.
Tipps für MediaParent-Berater*innen
Neues Wissen aufbauen und sortieren
Sammeln Sie Werbestrategien, zusammen mit den Eltern während Ihres Elternabends. Lassen Sie sich von ihnen erzählen, wie Produkte in der Kinderwerbung verkauft werden und helfen Sie ihnen, diese Strategien richtig zu benennen. Dieses Wissen hilft den Eltern später, wenn Sie zu Hause mit den Kindern über die Strategien und Absichten der Werbung sprechen. Hier ist nochmal eine Liste mit gängigen Werbestrategien, welche sich an Kinder richten.
- Bestechung: Du bekommst ein kostenloses Spielzeug, wenn du ein Produkt kaufst, und du wirst ermutigt, diese zu sammeln - zum Beispiel Spielzeug, das in Essen zum Mitnehmen verpackt ist, oder kleine Spielzeuge in Müslipackungen.
- Gewinnspiele: Du kannst ein Spiel spielen und einen Preis gewinnen, wenn du ein Produkt kaufst.
- Große Behauptung oder Versprechen: Ein Produkt schmeckt hervorragend oder ist das beste der Welt. Oder ein Produkt bringt dir Spaß und Aufregung und macht dein Leben besser - zum Beispiel wirst du mehr Freunde haben oder schneller laufen können.
- Appell an die Emotionen: Die Werbung appelliert an deinen Gefühlen oder macht dir Angst nicht mehr in Sicherhheit zu sein.
- Prominente: Beliebte oder berühmte Menschen werben für ein Produkt, um dich glauben zu lassen, dass du genauso sein kannst wie sie, wenn du das Produkt auch hast.
- Zeichentrickfiguren: Eine Zeichentrickfigur, die du kennst und magst, erzählt dir von einem Produkt, um es attraktiver zu machen.
- Spezialeffekte: Filmtricks wie Nahaufnahmen, weiche Beleuchtung und künstliche Kulissen lassen ein Produkt größer oder besser aussehen, als es wirklich ist.
- Wiederholungen: Wenn du immer wieder dasselbe siehst, kannst du dich besser an ein Produkt erinnern und es wiedererkennen.
- Musik: Eingängige Melodien oder beliebte Lieder sorgen dafür, dass du eine Werbung - und das beworbene Produkt - lieber magst.
- Humor: Wenn du lachst, gefällt dir die Werbung - und das beworbene Produkt - besser.
- Geschichten: Die Werbung erzählt eine interessante Geschichte, so dass du sie weiter ansehen möchtest.
Ermutigen Sie die Eltern, aktiv Erfahrungen zu machen
Motivieren Sie die Eltern auf ihrem Elternabend aktiv Werbebotschaften zu hinterfragen. Damit Eltern über die Absichten und Botschaften von Werbung sprechen können, macht es Sinn, wenn Sie sich selbst damit auseinandergesetzt haben.
In dieser Altersgruppe ist es wichtig, über die Absichten und Botschaften der Werbung zu sprechen. Helfen Sie Ihren Kindern, Experten zu werden und lassen Sie sie Werbestrategien in verschiedenen Medien entdecken. Motivieren Sie die Eltern, gemeinsam mit den Kindern aktiv die Zuverlässigkeit von Werbebotschaften zu überprüfen. Ein Prominenter isst nur eine bestimmte Müslimarke? Organisieren Sie einen Test und probieren Sie verschiedene Müslisorten. Stimmen die versprochenen Werbebotschaften mit der Realität überein? Stellen Sie die Aussagen von Influencer*innen und Prominenten auf den Prüfstand und überprüfen Sie die Aussagen von Produktpräsentationen.
Weitere Tipps für Eltern, wie Sie Medienerziehung zu Hause umsetzen können:
- Sehen Sie sich mit Tweens und Teens eine ausgewählte Lebensmittelwerbung an, z.B. für ihr Lieblingsessen, und diskutieren Sie die Eindrücke und Botschaften. Die Teenager können dann zu Lebensmitteltestern werden und das Produkt in Bezug auf Geschmack und Aussehen analysieren. Vergleichen Sie die zuvor geäußerten Vorstellungen über das Produkt mit den tatsächlichen "Testergebnissen". Auf diese Weise können die Jugendlichen Unterschiede und Ähnlichkeiten zwischen dem Werbeversprechen und dem tatsächlichen Produkt erkennen.
- Die Auswirkungen der Werbung auf Jugendliche lassen sich einschränken, wenn Sie darüber sprechen, wie Werbung dazu dient, Ideen und Produkte zu verkaufen. So werden beispielsweise in einigen Anzeigen Produkte mit dem "perfekten" Leben verknüpft, das die Menschen in der Werbung zu haben scheinen. Beginnen Sie eine Diskussion mit den Kindern über die Träume, die die Werbung verkauft, und das wirkliche Leben. Wenn Sie zum Beispiel einen Werbespot für Kleidung sehen, fragen Sie ältere Kinder, ob sie jemanden kennen, der so aussieht oder sich so verhält wie das Model. Fragen Sie, ob der Lebensstil, den die Werbung zu verkaufen versucht, realistisch aussieht. Sollen die Kinder und Jugendlichen glauben, dass sie durch den Kauf des Produkts den Glamour erleben können, den sie darstellen?
Wenn Sie mit Kindern über Werbung sprechen, sollten Sie ihnen helfen, den Unterschied zwischen Produkten und den Strategien, mit denen sie verkauft werden, herauszufinden. Sie können ihnen auch helfen, den Unterschied zwischen Werbebotschaften und anderen Medienbotschaften zu erkennen, die der Unterhaltung, Information oder Bildung dienen.