Los geht's

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Kommunikation ist ein Grundbedürfnis – ob mit Familie und Freund*innen telefonieren, mit anderen sprechen, schreiben oder sich ansehen.
Kinder und Jugendlich nutzen heute hauptsächlich das Smartphone und kommunizieren über Social Media und WhatsApp. Sie teilen Erfahrungen und Erlebnisse und verarbeiten sie so. Sie lernen sich eine eigne Meinung zu bilden und diese auch zu vertreten sowie Konflikte ohne elterliche Unterstützung zu lösen. Freund*innenschaften werden gepflegt, indem man fast dauerhaft in Kontakt miteinander steht.
Durch die Digitalisierung haben sich auch die Formen, wie wir miteinander kommunizieren verändert – vor allem unter den heutigen Kindern und Jugendlichen. Wie diese Veränderung genau aussieht, welche Chancen und Herausforderungen damit einhergehen und welche Regeln dabei gelten, erfahren Sie in diesem Modul.
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Am Anfang war das Smartphone
2007 konnte Apple mit dem ersten iPhone einen Coup landen, der die gesamte Welt verändern sollte. Mit dem kleinen Alleskönner mit Internetzugang in der Hosentasche wurde eine Vision plötzlich zur Realität. Plötzlich stand jedem das komplette Wissen der Welt in der Hosentasche jederzeit zur Verfügung. Apps ermöglichten es Menschen, sich auf eine völlig neue Weise darzustellen und zu kommunizieren.
Bereits 2008 zog Google mit und brachte mit Android ein neues, offenes mobiles Betriebssystem auf den Markt, auf das jeder Smartphone-Hersteller aufbauen konnte. Und schon 2016 hatte die Anzahl an Zugriffen auf das Internet von Mobilgeräten die Zugriffszahlen von festen PCs überholt.
Im Video „Geschichte der Kommunikation“ können Sie die gesamte Geschichte der Kommunikation noch einmal nachverfolgen. Lesen Sie auch den Beitrag „Die veränderte Kommunikation im digitalen Zeitalter“. Dieser richtet sich in erster Linie an Unternehmen, zeichnet die Veränderungen unseres Kommunikationsverhaltens in den letzten Jahren jedoch sehr gut nach.
Ab wann ein Kind das erste Smartphone mit eigenem Internetzugang erhalten sollte, ist eines der häufigsten Fragen von Eltern. Lesen Sie dazu den Beitrag „Smartphones für Kinder und Jugendliche“ von klicksafe.de Hier ist auch eine Checkliste verlinkt, mithilfe derer Eltern prüfen können, ob ihr Kind alt genug für ein eigenes Gerät ist.
Veränderte Kommunikation
Die Sprache in den sozialen Netzwerken ist auffallend von Verkürzungen und Auslassungen geprägt und das Geschriebene wird immer informeller. So hat die Umgangssprache nicht nur in der mündlichen Interaktion ihren festen Platz, sondern vermehrt auch in der schriftlichen Kommunikation. Zu diesem Wandel haben besonders WhatsApp und ähnliche Kommunikationsdienste beigetragen, wo es auf schnelle Antworten ankommt. Charakteristisch für solch digitale Kommunikationsformen ist daher eine einfache, aber prägnante Ausdrucksweise. Die Kommunikation verläuft so oftmals eher in Fragmenten als in ganzen Sätzen, damit das Intendierte kurz und bündig auf den Punkt gebracht werden kann.
Auch das Format der Unterhaltungen hat sich verändert. Denn bei den unzähligen Instant-Messengern haben wir es mit Konversationsfäden zu tun. Sie können immer wieder aufgenommen und fortgesetzt werden und verfügen – im Gegensatz zum herkömmlichen Gespräch – über keinen klar bestimmbaren Anfang oder ein Ende. So lösen sich die Grenzen zwischen Kontakt und Nichtkontakt immer mehr auf und die Konversation verläuft gefühlt in einem latenten Dauerzustand. Diese Besonderheit kann im Alltag das Gefühl von Verbundenheit verstärken. Das digitale Gespräch verliert dann aber möglicherweise an Geschlossenheit, Kohärenz und auch an Effizienz.
Lesen Sie dazu den Beitrag „Die Kommunikation im digitalen Zeitalter“, welche auf die konkreten sprachlichen Veränderungen genauer eingeht.
Kommunikationsregeln
Die Art und Weise unsere Kommunikation hat sich zwar teilweise deutlich verändert, die allgemeinen Kommunikationsregeln bleiben jedoch bestehen. Sie orientieren sich an unseren gesellschaftlichen Werten und Ethik.
Schauen Sie das Video „So geht digitale Kommunikation bei Jugendlichen“ und lesen Sie sich die „10 Gebote der digitalen Ethik“ durch. Hier erfahren Sie wie die Kommunikation heute aussieht und an welchen ethischen Geboten sich Kinder und Jugendliche bei der Online-Kommunikation orientieren können. Im Video „Gewaltfreie Kommunikation“ finden Sie den Ansatz der gewaltfreien Kommunikation erklärt, welche Eltern und Kindern helfen kann, Konflikte von Angesicht zu Angesicht vernünftig zu klären.
Datenschutz
Im Beitrag „So schützen Sie die Daten ihres Kindes“ bekommen Sie hilfreiche Tipps, die Sie Eltern auf ihrem Elternabend zum Schutz der Daten ihrer Kinder mitgeben können.
Influencer*innen-Werbung
Ob Bildposen, Outfits oder Trends – Influencer*innen sind die neuen Stars und geben vor, was angesagt ist. Versteckte Werbebotschaften, verzerrte Wirklichkeitsdarstellungen und problematische Inhalte dabei einen negativen Einfluss ausüben. Wenn Sie mehr über (Online- und Influencing-)Werbung und ihren Einfluss auf Kinder erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen unseren Kurs zu Werbung.
Übung
Wir kommunizieren ständig, jeden Tag. Wir tun dies, ohne nachzudenken - wir arbeiten auf Kommunikations-Autopiloten. Kinder und Jugendliche scheinen mit Gleichaltrigen mehr auf elektronischem Wege zu kommunizieren als von Angesicht zu Angesicht. Sie chatten mit ihren Freund*innen über Instant Messaging, Textnachrichten, soziale Netzwerke wie Instagram und Snapchat
Sie können diese Übung selbständig bearbeiten. Listen Sie die Chancen und Herausforderungen/Risiken der neuen Kommunikationsformen auf. Schauen Sie sich unterstützend noch einmal die Weblinks und Videos im Ressourcenabschnitt auf der rechten Seite an.
Was Sie in diesem Kurs lernern
- You'll be able to explain how communication has changed and how children communicate today.
- You'll be able to classify opportunities and risks.
Tipps für MediaParent-Berater*innen
Bei der Zusammenarbeit mit Eltern und Erziehungsberechtigten ist es wichtig, trotz der Herausforderungen und Risiken, die soziale Medien mit sich bringen können, die Vorteile für Kinder hervorzuheben und ihnen zu zeigen, welche Begleitung hilfreich sein kann, um das Beste aus ihrer Nutzung sozialer Medien zu machen.
Im Folgenden finden Sie eine Liste von Möglichkeiten, welche Chancen Soziale Medien für Kinder und Jugendliche sein können:
Erweiterung der Verbindungen und des Verständnisses für die Welt: Kinder können verschiedene Perspektiven und Weltanschauungen kennen und schätzen lernen, um die Welt um sie herum besser zu verstehen und ihr Wissen über eine Reihe von Themen zu erweitern. Bei so vielen Ideen, die auf verschiedenen Plattformen geteilt werden, können sie Interessengebiete entdecken und die Plattformen für ihre Bildung nutzen.
Grenzen beseitigen, um Verbindungen zu schaffen: Soziale Medien beseitigen die Grenzen, um Menschen zu treffen und zu unterhalten und Verbindungen über Grenzen hinweg aufzubauen. Für Kinder, die vielleicht eine Behinderung haben oder nicht das Gefühl, dass sie mit anderen in ihrer Gemeinschaft in Kontakt treten können, kann es eine großartige Möglichkeit sein, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, die ihre Ideen und Interessen teilen.
Beziehungen stärken: Der Zugang zu Familienmitgliedern, die vielleicht meilenweit voneinander entfernt leben, oder zu Freund*innen, die aus der Gegend weggezogen sind, kann helfen, Beziehungen aufrechtzuerhalten und es ihnen ermöglichen, in Kontakt zu bleiben und ihr Leben leichter zu teilen.
Ein Ort, an dem man sich Unterstützung holen kann: Sie können Freund*innen und Familienmitgliedern, die mit einem bestimmten Problem konfrontiert sind, Unterstützung anbieten. Auf der anderen Seite kann es für einige junge Menschen ein Ort sein, an dem sie Unterstützung suchen können, wenn sie etwas durchmachen, worüber sie nicht mit den ihnen nahestehenden Menschen sprechen können.
Kampagnen für soziale Zwecke: Soziale Medien können jungen Menschen dabei helfen, das Bewusstsein für ein bestimmtes Anliegen zu schärfen, das sie interessiert, um in der realen Welt Veränderungen dort zu bewirken, wo sie sie sehen wollen.
Entwicklung eines positiven digitalen Fußabdrucks: Kinder lernen, ein positives Profil und Netzwerk aufzubauen, das ihnen in der Zukunft helfen kann.
Ressourcen
Links
„Die veränderte Kommunikation im digitalen Zeitalter“
https://cleverclipstudios.com/de-ch/blog/kommunikation-im-wandel/
“Die Kommunikation im digitalen Zeitalter”
https://www.politik-digital.de/news/die-veraenderte-kommunikation-im-digitalen-zeitalter-153968/