Los geht's

Man in Gray Sweater Talking to Audience, Photo by Henri Mathieu-Saint-Laurent via Pexels, CC BY 3.0
Sie sind nun fit in den Grundlagen zu Medienkompetenz und Medienerziehung. Und Sie kennen die ersten Ratschläge an Eltern für die heimische Medienerziehung.
Wir wissen, dass es für Sie als MedienParent-Berater*in sehr mutig sein kann, freiwillig und ehrenamtlich einen medienpädagogischen Elternabend zu gestalten. Vielleicht haben Sie bisher auch wenig Erfahrung vor Gruppen und eventuell fremden Personen zu sprechen, zu moderieren und zu präsentieren. Daher lassen wir Sie auch nicht mit den möglichen Herausforderungen bei Ihrem Elternabend allein.
Nachdem wir uns in den vorangegangenen Modulen auch angeschaut haben, wie Sie einen medienpädagogischen Elternabend planen und erfolgreich durchführen, soll es in diesem und letzten Modul des Basiskurses um typische Konflikte und Probleme im Laufe Ihres Elternabends gehen und darum, wie man ihnen am besten begegnen kann. Dazu zählen auch typische Elternfragen zur Medienerziehung, welche, unabhängig vom thematischen Schwerpunkt ihres Elternabends, immer wieder gestellt werden. Daher stellen wir Ihnen in diesem Modul zusätzlich die 10 häufigsten Fragen von Eltern zur Medienerziehung vor und verweisen auf mögliche Antworten darauf.
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Jede*r Referent*in wird irgendwann einmal vor einer schwierigen Situation stehen, in der er*sie sich unsicher ist, wie sie zu händeln ist. Es gibt hier kein Geheimrezept und hängt natürlich auch von Ihnen persönlich ab, wie sie selbst mit Konflikten und Problemen umgehen. Es gibt allerdings ein paar Strategien mithilfe derer man bereits im Vorfeld etwas dafür tun kann, um sich in einer problematischen Situation nicht machtlos zu fühlen.
Problematische Situationen
Schauen wir uns dazu erst einmal an, welche „typischen“ Konflikte und Probleme es während Ihres Elternabends geben könnte:
- Zwei Teilnehmende stören den Elternabend, weil sie sich die ganze Zeit unterhalten.
- Die Eltern arbeiten nicht mit und antworten auf keine Ihrer Fragen.
- Ein*e Teilnehmende*r redet ohne Unterlass und erklärt sich selbst zum*zur Co-Dozent*in.
- Ein*e Teilnehmer*in lehnt es ab, sich an einer Gruppenarbeit zu beteiligen.
- Die Technik zur Vorführung ihrer Präsentation streikt uns es ist kein Ersatzgerät aufzutreiben.
- Die Teilnehmendengruppe ist sehr inhomogen. Es gibt z.B. Eltern, die einen großen Wissensvorsprung mitbringen und andere, die kein Vorwissen haben.
Diese und ähnliche Situationen könnte jede*n Dozent*in aus dem Konzept bringen – egal ob Profi* oder Anfänger*in. Was können Sie also tun?
Lösungsmöglichkeiten
In den beschriebenen Situationen sind Sie als MediaParent-Berater*in selbstverständlich nicht hilflos. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um die Situation zu lösen und ein erfolgreiches Weiterarbeiten sicher zu stellen.
Manchmal ist es in einer problematisch empfundenen Situation ganz hilfreich, zunächst einmal die Perspektive zu wechseln und die Lage von außen zu betrachten. Gehen Sie mit Ihren Gedanken einen Schritt zurück und schauen Sie sich das Ganze aus einer unbeteiligten Position an. Damit dies wirklich gelingt, sollten Sie einen kurzen Moment innehalten und sich auf die neue Perspektive einlassen. In dieser kurzen Zeit gelingt es Ihnen wahrscheinlich, darüber klar zu werden, ob der gerade aufgedeckte Konflikt tatsächlich eine Reaktion von Ihrer Seite benötigt oder ob es auch möglich ist, gar nicht zu intervenieren. Bei vielen Problemen und Konflikten in Seminaren, Workshops, bei Vorträgen etc. ist es oft überhaupt nicht nötig, aktiv zu werden.
Zu einem Perspektivwechsel gehört auch, sich klar zu machen, dass das was Sie eventuell als „störend“ empfinden, von einer anderen Person eventuell als „ganz normal“ empfunden wird, wenn nicht sogar positiv bewertet wird.
Schauen Sie sich die Videos im Ressourcenbereich zum „Umgang mit schwierigen Seminarteilnehmenden“, zum „Umgang mit Störungen während eines Vortrags“, zum „Umgang mit unsachlicher Kritik“ und zur „Aktivierung von Teilnehmenden“, z.B. zum Spielen, an. Es werden Ihnen verschiedene Lösungs- und Reaktionsmöglichkeiten auf unterschiedliche problematische Situationen vorgestellt.
Schauen Sie sich auch das Video über den „Moderationszyklus nach Josef W. Seifert“ an. Der Moderationszyklus dient der Strukturierung von Moderationsprozessen zur Gestaltung von Workshops und Seminaren. Er hilft Ihnen eventuell Konflikte und Probleme bereits im Vorfeld zu minimieren und zu umgehen.
Elternarbeit
Bei Ihrem medienpädagogischen Elternabend kann es immer mal zu problematischen Situationen kommen.
Sie haben es als MediaParent-Berater*in mit einer Zielgruppe zu tun – den Eltern – die manchmal noch einmal zusätzlich eine besondere Herausforderung darstellen können. Hier kann es helfen mit der zuständigen pädagogischen Fachkraft der Kinder im Vorfeld durchzugehen, wer kommt und auf welche Personen Sie sich eventuell besonders einstellen müssen.
Lesen Sie auch den Beitrag „Schwierige Situationen im Elterngespräch meistern“, um sich auf eventuell schwierige Eltern bei Ihrem Elternabend einzustellen.
Falls Sie tiefer in das Thema „Konfliktbearbeitung und Konfliktmanagement“ einsteigen möchten, lesen Sie gern die im Ressourcenbereich verlinkte Broschüre.
10 häufige Fragen von Eltern zum Thema Medienerziehung
Egal für welchen spezifischen Kurs Sie sich im Anschluss an diesen Basiskurs entscheiden. Bestimmte Fragen zur Mediennutzung und Medienerziehung werden Ihnen vermutlich immer wieder begegnen:
- Welche Mediennutzungszeiten empfehlen Sie je nach Alter?
- Wie kann ich das Smartphone oder Tablet meines Kindes kindersicher machen?
- Ab welchem Alter sollte mein Kind ein Smartphone bekommen?
- Mein Kind möchte Instagram, TikTok, YouTube, etc. nutzen. Ich finde es aber noch zu jung dafür. Was kann ich tun?
- Wie kann ich mit meinem Kind über problematische Inhalte im Internet reden?
- Welche Alltagsregeln empfehlen Sie im Umgang mit digitalen Medien?
- Machen Computerspiele wie Fortnite und Roblox abhängig?
- Wie kann ich mein Kind auf Instagram, TikTok, WhatsApp vor unerwünschten Kontakten schützen?
- Welche Medienangebote empfehlen Sie für Kinder und Jugendliche?
- Wo finde ich gute Alternativen zu Computerspielen?
Lesen Sie sich den Beitrag „Was wollen Eltern wissen?“ aus unserem Ressourcenbereich durch und erhalten Sie kurze und übersichtliche Antwortmöglichkeiten auf die 10 häufigsten Fragen von Eltern zur Medienerziehung. Damit sind Sie perfekt für gerüstet auf die immer wiederkehrenden Fragen der Eltern zu antworten und Konflikte und Probleme ebenfalls vorbeugen kann.
Übung
1. Überlegen Sie sich zu den folgenden Konfliktsituationen jeweils möglichst drei verschiedene Lösungsmöglichkeiten:
- Ein Vater kommt zu spät zum Elternabend.
- Zwei Teilnehmende lehnen es ab sich der Gruppenübung anzuschließen.
- Eine Mutter spricht ständig laut dazwischen, „weiß alles besser“ und stört dadurch den Ablauf des Elternabends.
2. Fallen Ihnen weitere problematische Situationen, als die oben aufgelisteten, ein, die Ihnen bei Ihrem Elternabend Schwierigkeiten bereiten könnten? Wie würden Sie mit diesen umgehen?
3. Schauen Sie sich die 10 häufigsten Fragen von Eltern zur Medienerziehung noch einmal an. Überlegen Sie, welche Antwort Sie persönlich den Eltern geben würden. Wo könnten Sie Ihr Wissen oder das der Eltern erweitern, um die Fragen zufriedenstellend beantworten zu können?
Was Sie in diesem Kurs lernern
- Sie sind in der Lage, gemeinsame Schwierigkeiten und Herausforderungen bei Elternabenden zu ermitteln.
- Sie sind in der Lage, Eltern verschiedene Lösungsansätze aufzuzeigen.
- Sie sind in der Lage, Lösungsstrategien zur Entlastung der Situation anzuwenden und eigene Lösungsstrategien zu entwickeln.
- Sie sind in der Lage, die 10 wichtigsten Fragen, die Eltern zu (digitalen) Medien stellen, zusammenzufassen.
Tipps für MediaParent-Berater*innen
Sie haben den Basiskurs zum*zur MediaParent-Berater*in nun erfolgreich bearbeitet.
Herzlichen Glückwunsch!
Als Zusammenfassung zum Thema "Medienpädagogischer Elternabend" empfehlen wir Ihnen das Dokument "Online - Offline; Aufwachsen in der Medienwelt - Elternabend von A-Z", welches Sie unter Dokument im Ressourcenbreich auf der rechten Seite finden. Von der Einladung, über die Präsentation, verschiedenen Methoden und Reaktionsmöglichkeiten auf schwierige Situationen, finden Sie hier alles übersichtlich zusammengetragen.
Spezialisieren Sie sich nun und eignen Sie sich wichtiges Hintergrundwissen an. Unsere Kurse sind nach Altersgruppen sortiert. Je nach Zielgruppe können Sie den für Sie relevanten Kurs mit den individuell auf die Altersgruppe abgestimmten Inhalten wählen.
Neben der Wissensvermittlung haben wir außerdem bereits Materialen zur Durchführung für Sie erstellt. Nutzen Sie unsere Dokumente und Vorlagen, um Ihren thematischen Elternabend zu planen – und anschließend erfolgreich durchzuführen.
Und denken Sie dran, sich nach Ihrem erfolgreichen Abschluss auch in unsere Datenbank für MedieParent-Berater*innen einzutragen!