Los geht's
Mann vor Desktop PC, Foto von hitesh choudhary auf Pexels, CC BY 3.0
Jugendliche verbringen viel Zeit mit digitalen Spielen, egal ob auf dem Smartphone, dem PC oder der Konsole. Was nicht per se etwas Schlechtes ist. Digitale Games haben viele positive Effekte auf Jugendliche. Für Jugendliche ist Gaming nicht nur ein Zeitvertreib, sondern eine Möglichkeit sich mit sich und seiner Umwelt auseinanderzusetzen und mit Gleichaltrigen in Kontakt zu bleiben. Gaming eröffnet ihnen Freiräume und stärkt Fähigkeiten wie, strategisch zu denken, sich räumlich zu orientieren und das Gedächtnis zu verbessern.
Eltern fällt es jedoch oft schwer, digitale Spiele und ihre Eignung für ihren Nachwuchs richtig einzuschätzen. Und bei der Fülle an Angeboten kann man leicht einmal den Durchblick verlieren.
Ihre Aufgabe als MediaParent-Berater*in ist es, Eltern die entsprechende Unterstützung zu geben, um sich besser in der Gaming-Welt zu orientieren.
Am Ende des Moduls, kennen Sie die Spiele-Welt der Kinder besser und können Eltern wertvolle Tipps und Hinweise für den Umgang mit digitalen Spielen in der Familie geben.
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Faszination Spielewelt
Die Faszination digitaler Spiele für Jugendliche hat mehrere Gründe. Natürlich steht das Spielerlebnis selbst im Mittelpunkt. Aber auch die Spielkultur im Zusammenhang mit Sozialen Netzwerken und Streaming-Plattformen haben entscheidenden Einfluss auf die Anziehungskraft digitaler Spiele. Warum digitale Spiele bei Jugendlichen noch so beliebt sind ist auf der Seite „Weshalb sind digitale Spiele so beliebt“ des Landesmedienzentrums Baden-Württemberg oder im Video „10 Dinge, die Eltern von Gamern wissen müssen“ sehr gut zusammengefasst.
Die Welt der Games kennenlernen – die verschiedenen Genres und Plattformen
Digitale Spiele gibt es in großer Menge. Vor allem Jugendliche spielen bereits in verschiedenen Genres und auf den unterschiedlichsten Plattformen. Es ist daher sinnvoll diese Spielearten und -systeme zu kennen, um dann besser zu verstehen und einschätzen zu können, was Jugendliche spielen. Auf der Seite „Spielearten (Genres) und ihre Anforderungen“ finden Sie einen guten Überblick über die bekanntesten Genres. Auf der Webseite spielbar.de werden die verschiedenen „Systeme und Plattformen“ vorgestellt. Beides finden Sie auf der rechten Seite verlinkt.
Let’s Play(s)
Um einen Einblick in die Spiele der Jugendlichen zu bekommen und diese besser zu verstehen, muss man sie heute nicht mehr selbst spielen. Eine gute Empfehlung an Eltern kann sein, sich Let’s Plays anzuschauen. Bei Let’s Plays kann man anderen Menschen dabei zusehen, wie sie digitale Games spielen und diese währenddessen kommentieren. Das wird dann beispielsweise bei Youtube oder live bei Twitch veröffentlicht. Elternkonform erklärt das Doktor Allwissend noch einmal in seinem Video „LET'S PLAYS erklärt für Erwachsene“.
Herausforderungen meistern, Risiken erkennen
Für Jugendliche bedeutet Gaming vor allem Eins: Erlebnis und Selbstwirksamkeit! Sie können dabei immer auch etwas lernen und ihre kognitiven und motorischen Fähigkeiten trainieren. Um Streitigkeiten in der Familie zu vermeiden und Ausgleichangebote nicht zu vernachlässigen, helfen feste Regeln in der Familie. Wie kann das aussehen? Und welche Tipps und Hinweise können Sie als zukünftige*r MediaParent-Berater*in Eltern mitgeben?
Auf der Seite ins-netz-gehen.info der Bundezentrale für gesundheitliche Aufklärung auf der rechten Seite Eltern alles, was zum Thema Games und Internetnutzung wichtig ist. Welche Regeln in der Familie aufgestellt werden können und woran man sich bei der Alterseignung eines Spieles orientieren kann, finden Sie auf der Seite „Videospiele bei Jugendlichen – Informationen für Eltern“.
Gaming ist eine gesellige und unterhaltsame Art, Zeit zu verbringen, im Team zu spielen und verschiedene Kompetenzen zu entwickeln. Alles sehr positive Dinge. Aber es gibt, vor allem bei Online-Games, ein paar Risiken für Eltern zu berücksichtigen, damit deren Kinder gute Spielerfahrungen machen. Die wichtigsten Risiken bei Online-Games, wie Cybergrooming, Cybermobbing, In-App-Käufe und Datenschutz sind ebenfalls auf der Seite ins-netz-gehen.info anschaulich dargestellt.
Kann digitales Spielen süchtig machen?
Auf einem Elternabend rund um Games wird irgendwann bestimmt die Frage aufkommen, ob Gaming süchtig macht. Hier können Sie die Eltern erst einmal beruhigen. Die Wahrscheinlichkeit an einer sogenannten „Gaming Disorder“ zu erkranken ist sehr gering. Welche Faktoren für eine Sucht sprechen, erfahren Sie in dem Video „Online-Spielsucht ist eine Krankheit“. Solange Jugendliche ihren Hobbys nachgehen, Freunde treffen und zu einer vernünftigen Zeit ins Bett gehen, besteht kein Grund zur Sorge. Die Seite ins-netz-gehen.info bietet für Jugendliche einen „Selbsttest“ an, um herauszufinden, ob man von einer Videospielsucht betroffen ist.
Für Ausgleich sorgen
Auch bei Jugendlichen sollte das digitale Spielen nur eine Ergänzung zu anderen Freizeitaktivitäten sein. Es sollte jedoch immer auch für Ausgleich gesorgt werden bzw. Alternativen zum digitalen Spielen, wie gemeinsame Unternehmungen im Freien oder analoge Spieleabende, angeboten werden.
Übung
- Beschreiben Sie mit eigenen Worten, was die Faszination für Jugendliche ausmacht, digitale Spiele zu spielen. Was motiviert sie zum Gaming?
Stellen Sie sich eine Liste mit den wichtigsten Kriterien zusammen auf die Eltern bei Games achten und welche Regeln innerhalb einer Familie aufgestellt werden können. Diese können Sie den Eltern als praktische Tipps und konkrete Hilfen dann mit nach Hause geben.
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Was stellen für Sie dir größten Herausforderungen und Risiken dar? Schreiben Sie sich die wichtigsten Punkte auf.
Was Sie in diesem Kurs lernern
- Sie werden in der Lage sein, zu beschreiben, welche Rolle digitale (Online-)Spiele für junge Erwachsene zwischen 13 und 18 Jahren spielen.
- Sie werden in der Lage sein, zu erklären, welche Lernmöglichkeiten und Chancen digitale Spiele für diese Altersgruppe bieten.
- Sie werden in der Lage sein, Spielegenres zu benennen und von einer Auswahl zu unterscheiden sowie verschiedene Plattformen für digitale (Online-)Spiele zu nennen.
- Sie werden in der Lage sein, zu erklären, was Let's Plays sind und warum sie so beliebt sind.
- Sie werden in der Lage sein, die Risiken und Herausforderungen digitaler Spiele für diese Altersgruppe zu identifizieren (z. B. Cybergrooming, Werbung/App-Käufe/Kostenfallen, Datenschutz, problematische Inhalte, Spielsucht) und Möglichkeiten zu entwickeln, diese zu reduzieren und zu vermeiden.
- Sie werden in der Lage sein, Merkmale für die Bewertung digitaler (Online-)Spiele zu nennen (z. B. Altersbeschränkungen, Werbeinhalte).
- Sie werden in der Lage sein, unbekannte Inhalte auf ihre Eignung für diese Altersgruppe zu prüfen und sie nach Merkmalen zu klassifizieren und in Genres einzuordnen.
- Sie werden in der Lage sein, zu erklären, ob und wann junge Menschen zwischen 13 und 18 Jahren bei der Auswahl und Bewertung von Inhalten Unterstützung benötigen.
- Sie werden in der Lage sein, zu klären, wie diese Beratung erfolgen kann, und Beispiele dafür zu geben, wie sie aussehen kann.
Tipps für MediaParent-Berater*innen
Als zukünftige*r MediaParent-Berater*in sind Sie nun in die Welt der Games der Jugendlichen eingetaucht und können Eltern hilfreiche Ratschläge mit nach Hause geben.
Das Thema Gaming eignet sich besonders gut, um Eltern auf Ihrem Elternabend aktiv mit einzubeziehen und das Thema mit viel Spaß zu präsentieren. Holen Sie die Eltern einfach in ihrer Vergangenheit ab und lassen Sie sie selbst wieder zum Kind werden.
Schauen Sie sich beispielsweise das Video „10 Dinge, die Eltern von Gamern wissen müssen“ zu Beginn gemeinsam an. Das lockert die Atmosphäre und Sie erhalten einen ersten Eindruck über das Wissen der Eltern zum Thema. Blicken Sie anschließend mit den Eltern zusammen zurück in ihre Kindheit. Viele haben auch damals schon selbst digitale Spiele gespielt. Fragen Sie die Eltern: „Wer hat digitale Games gespielt?“ „Wer spielt heute noch?“ „Was fanden/finden Sie dran so faszinieren?“ „Worauf achten Sie selbst bei Spielen“? usw.
Wenn Sie über Let’s Plays sprechen, schauen Sie sich kurz ein paar Ausschnitte von beliebten Let’s Playern zu beliebten Spielen der Jugendlichen an. So erfahren die Eltern nicht nur was Let’s Plays sind, sondern bekommen auch einen ersten Eindruck von der vorgestellten Spielewelt.
Ressourcen
Links
Weshalb sind digitale Spiele so beliebt?
https://www.lmz-bw.de/medien-und-bildung/jugendmedienschutz/digitale-spiele/die-faszination-von-digitalen-spielen-verstehen/#/medien-und-bildung/jugendmedienschutz/digitale-spiele/die-faszination-von-digitalen-spielen-verstehen/#c54519
Spielearten (Genres) und ihre Anforderungen
https://www.internet-abc.de/eltern/tipps-spielelernapps/spielearten-genres-und-ihre-anforderungen/
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