Los geht's
Rote und grüne Nintendo Switched On, Foto via Pexels, CC BY 3.0
Kinder lieben digitale Spiele, egal ob auf dem Tablet, dem PC oder der Konsole. Was nicht per se etwas Schlechtes ist. Digitale Games haben viele positive Effekte auf Kinder. Für Kinder ist Gaming nicht nur ein Zeitvertreib, sondern eine Möglichkeit sich mit sich und seiner Umwelt auseinanderzusetzen. Gaming eröffnet ihnen Freiräume und stärkt Fähigkeiten wie, strategisch zu denken, sich räumlich zu orientieren und das Gedächtnis zu verbessern. Der Spielspaß ist oft mit verschiedenen Lerninhalten verbunden.
Eltern fällt es jedoch oft schwer, digitale Spiele und ihre Eignung für Kinder richtig einzuschätzen. Und bei der Fülle an Angeboten kann man leicht einmal den Durchblick verlieren.
Ihre Aufgabe als MediaParent-Berater*in ist es, Eltern die entsprechende Unterstützung zu geben, um sich besser in der Gaming-Welt zu orientieren.
Am Ende des Moduls, kennen Sie die Spiele-Welt der Kinder besser und können Eltern wertvolle Tipps und Hinweise für den Umgang mit digitalen Spielen in der Familie geben.
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Faszination Spielewelt
Die Faszination digitaler Spiele liegt bei Kindern vor allem darin, dass sie in andere Rollen schlüpfen und spannende Abenteuer erleben können. Sie können ihr spielerisches Geschick beweisen, sich mit anderen messen und erfahren Selbstwirksamkeit.
Die Welt der Games kennenlernen – die verschiedenen Genres und Plattformen
Um besser einschätzen zu können, welche Spiele für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren geeignet sind, was sie fördern und erfordern, ist es sinnvoll, die unterschiedlichen Spielarten und -systeme zu kennen. Auf der Seite „Spielearten (Genres) und ihre Anforderungen“ finden Sie einen guten Überblick über die bekanntesten Genres. Auf der Webseite spielbar.de werden die verschiedenen „Systeme und Plattformen“ vorgestellt. Beides finden Sie auf der rechten Seite verlinkt.
Let’s Play(s)
Um einen Einblick in die Spiele der Kinder zu bekommen und diese besser zu verstehen, muss man sie heute nicht mehr selbst spielen. Eine gute Empfehlung an Eltern kann sein sich Let’s Plays anzuschauen. Bei Let’s Plays kann man anderen Menschen dabei zusehen, wie sie digitale Games spielen und diese währenddessen kommentieren. Das wird dann beispielsweise bei Youtube oder live bei Twitch veröffentlicht. Elternkonform erklärt das Doktor Allwissend noch einmal in seinem Video „LET'S PLAYS erklärt für Erwachsene“.
Herausforderungen meistern, Risiken erkennen
Für Kinder bedeutet Gaming vor allem Eins: Spaß und Selbstwirksamkeit! Sie können dabei immer auch etwas lernen und ihre kognitiven und motorischen Fähigkeiten trainieren. Um Streitigkeiten in der Familie zu vermeiden und Ausgleichangebote nicht zu vernachlässigen, helfen feste Regeln in der Familie. Wie kann das aussehen? Und welche Tipps und Hinweise können Sie als zukünftige*r MediaParent-Berater*in Eltern mitgeben?
Eine sehr empfehlenswerte Webseite ist – nicht nur in Bezug auf Gaming – schau-hin.info. Hier finden Eltern alles, was zum Thema Medienerziehung wichtig ist. Wie das Spiele kindgerecht und mit Spaß gestaltet werden kann, welche Regeln in der Familie aufgestellt werden können und woran man sich bei der Alterseignung eines Spieles orientieren kann, wird auf der Seite „Games für Kinder. So wird spielen kindgerecht.“ Sehr anschaulich dargestellt.
Gaming ist eine gesellige und unterhaltsame Art, Zeit zu verbringen, im Team zu spielen und verschiedene Kompetenzen zu entwickeln. Alles sehr positive Dinge. Aber es gibt, vor allem bei Online-Games, ein paar Risiken für Eltern zu berücksichtigen, damit deren Kinder gute Spielerfahrungen machen. Die wichtigsten Risiken bei Online-Games, wie Cybergrooming, Cybermobbing, In-App-Käufe und Datenschutz sind auf der Seite „Online-Spiele – die Risiken“ von internetmatters.org anschaulich dargestellt.
Kann digitales Spielen süchtig machen?
Auf einem Elternabend rund um Games wird irgendwann bestimmt die Frage aufkommen, ob Gaming süchtig macht. Hier können Sie die Eltern erst einmal beruhigen. Die Wahrscheinlichkeit an einer sogenannten „Gaming Disorder“ zu erkranken ist sehr gering. Welche Faktoren für eine Sucht sprechen, erfahren Sie in dem Video „Online-Spielsucht ist eine Krankheit“. Solange Kinder ihren Hobbys nachgehen, Freunde treffen und zu einer vernünftigen Zeit ins Bett gehen, besteht kein Grund zur Sorge.
Spieleempfehlungen
Das Angebot an Spielen ist unglaublich groß. Und nicht alle Spiele sind für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren geeignet. Altersgerechte und (pädagogisch) geprüfte Spiele sind auf der Seite des „Spieleratgebers NRW“ auf der rechten Seite zu finden.
Für Ausgleich sorgen
Digitale Spiele können ein hervorragendes Ergänzungsangebot zu anderen Freizeitaktivitäten von Kindern sein. Es sollte jedoch immer auch für Ausgleich gesorgt werden bzw. Alternativen zum digitalen Spielen, wie gemeinsame Unternehmungen im Freien oder analoge Spieleabende, angeboten werden.
Übung
- Beschreiben Sie mit eigenen Worten, warum Kinder Begleitung bei der Auswahl von Spielen und beim Spielen selbst benötigen.
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Stellen Sie sich eine Liste mit den wichtigsten Kriterien zusammen auf die Eltern bei Games achten und welche Regeln innerhalb einer Familie aufgestellt werden können. Diese können Sie den Eltern als praktische Tipps und konkrete Hilfen dann mit nach Hause geben.
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Was stellen für Sie dir größten Herausforderungen und Risiken dar? Schreiben Sie sich die wichtigsten Punkte auf.
Was Sie in diesem Kurs lernern
- Sie sind in der Lage, zu beschreiben, welche Rolle digitale (Online-)Spiele für Kinder im Alter von 7 bis 12 Jahren spielen.
- Sie sind in der Lage, zu erklären, welche Lernmöglichkeiten und Chancen digitale Spiele für diese Altersgruppe bieten.
- Sie sind in der Lage, Spielegenres zu benennen und von einer Auswahl zu unterscheiden sowie verschiedene Plattformen für digitale (Online-)Spiele zu nennen.
- Sie sind in der Lage, zu erklären, was Let's Plays sind und warum sie so beliebt sind.
- Sie werden in der Lage sein, die Risiken und Herausforderungen digitaler Spiele für diese Altersgruppe zu identifizieren
- Sie sind in der Lage, zu identifizieren (z. B. Cybergrooming, Werbung/App-Käufe/Kostenfallen, Datenschutz, problematische Inhalte, Spielsucht) und Möglichkeiten zu entwickeln, diese zu reduzieren und zu vermeiden.
- Sie sind in der Lage, Merkmale für die Bewertung digitaler (Online-)Spiele zu nennen (z. B. Altersbeschränkungen, Werbeinhalte).
- Sie sind in der Lage, unbekannte Inhalte auf ihre Eignung für diese Altersgruppe zu prüfen und sie nach Merkmalen zu klassifizieren und in Genres einzuordnen.
- Sie sind in der Lage, zu erklären, warum und wann Kinder zwischen 7 und 12 Jahren bei der Auswahl und Bewertung von Inhalten Unterstützung und Begleitung benötigen.
Tipps für MediaParent-Berater*innen
Als zukünftige*r MediaParent-Berater*in sind Sie nun in die fantastische Welt der Games der Kinder eingetaucht und können Eltern hilfreiche Ratschläge mit nach Hause geben.
Das Thema Gaming eignet sich besonders gut, um Eltern auf Ihrem Elternabend aktiv mit einzubeziehen und das Thema mit viel Spaß zu präsentieren. Holen Sie die Eltern einfach in ihrer Vergangenheit ab und lassen Sie sie selbst wieder zum Kind werden.
Sie können beispielsweise zu Beginn des Elternabends das „Medienquiz: Games“ von schau-hin.de einmal mit den Eltern zusammen durchspielen. Das lockert die Atmosphäre und Sie erhalten einen ersten Eindruck über das Wissen der Eltern zum Thema. Blicken Sie anschließend mit den Eltern zusammen zurück in ihre Kindheit. Viele haben auch damals schon selbst digitale Spiele gespielt. Fragen Sie die Eltern: „Wer hat digitale Games gespielt?“ „Wer spielt heute noch?“ „Was fanden/finden Sie dran so faszinieren?“ „Worauf achten Sie selbst bei Spielen“? usw.
Wenn Sie über Let’s Plays sprechen, schauen Sie sich kurz ein paar Ausschnitte von beliebten Let’s Playern zu beliebten Spielen der Kinder an. So erfahren die Eltern nicht nur was Let’s Plays sind, sondern bekommen auch einen ersten Eindruck von der vorgestellten Spielewelt.
Ressourcen
Links
Spielearten (Genres) und ihre Anforderungen
https://www.internet-abc.de/eltern/tipps-spielelernapps/spielearten-genres-und-ihre-anforderungen/
Games für Kinder. So wird spielen kindgerecht.
https://www.schau-hin.info/grundlagen/games-fuer-kinder-so-wird-spielen-kindgerecht
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