Los geht's

Zwei Jungen und Mädchen halten Gamecontroller, Foto von Jessica Lynn Lewis auf Pexels CC BY 3.0
Die Art des Spielens hat sich verändert, auch schon bei den jüngsten Kindern. Es wird nicht mehr nur analog gespielt, sondern auch zunehmend im digitalen Raum. Was nicht per se etwas Schlechtes ist. Digitale Games haben viele positive Effekte auf Kinder. Beispielsweise können beim Gaming die Fähigkeit, strategisch zu denken, die räumliche Orientierung und das Gedächtnis verbessert werden. Ebenso kann die Augen-Hand-Koordination und die Feinmotorik gefördert werden. Bei jüngeren Kindern wird der Spielspaß außerdem oftmals mit verschiedenen Lerninhalten verbunden.
Eltern fällt es jedoch oft schwer, digitale Spiele und ihre Eignung für Kinder richtig einzuschätzen. Und bei der Fülle an Angeboten kann man schon leicht einmal den Durchblick verlieren.
Ihre Aufgabe als MediaParent-Berater*in ist es, den Eltern die entsprechende Unterstützung zu geben, um sich in der Gaming-Welt zu orientieren.
Am Ende des Moduls haben Sie die Spiele-Welt der Jüngsten besser kennengelernt und können Eltern wertvolle Tipps und Hinweise für den Umgang mit digitalen Spielen in der Familie geben.
Mehr erfahren
Faszination Spielewelt
Die Faszination digitaler Spiele liegt bei Kindern vor allem darin, dass sie in andere Rollen schlüpfen und spannende Abenteuer erleben können. Sie können ihr spielerisches Geschick beweisen, sich mit anderen messen und in fantastische Welten abtauchen.
Die Welt der Games kennenlernen – die verschiedenen Genres
Um besser einschätzen zu können, welche Spiele für Kinder geeignet sind, was sie fördern und erfordern, ist es zunächst sinnvoll, die unterschiedlichen Spielearten zu kennen. Auf der Seite “Spielearten (Genres) und ihre Anforderungen“ des Internet-ABC finden Sie einen guten Überblick über die bekanntesten Genres.
Herausforderungen meistern, Risiken erkennen
Für jüngere Kinder bedeuten digitale Spiele vor allem Eins: Spaß! Sie können dabei immer auch etwas lernen und ihre kognitiven und motorischen Fähigkeiten trainieren. Gerade bei jüngeren Kindern helfen festgelegte Regeln in der Familie, Streitigkeiten zu vermeiden und Ausgleichangebote nicht zu vernachlässigen. Wie kann das aussehen? Und welche Tipps und Hinweise können Sie als zukünftige*r MediaParent-Berater*in Eltern mitgeben?
Eine sehr empfehlenswerte Webseite ist – nicht nur in Bezug auf Gaming – schau-hin.info. Hier finden Eltern alles, was zum Thema Medienerziehung wichtig ist. Wie das Spielen kindgerecht und mit Spaß gestaltet werden kann, welche Regeln innerhalb der Familie aufgestellt werden können und woran man sich bei der Alterseignung eines Spieles orientieren kann, wird auf der Seite „Games für Kinder. So wird spielen kindgerecht.” sehr anschaulich dargestellt. Eine Seite, die Sie den Eltern gern weiterempfehlen können.
Kann digitales Spielen süchtig machen?
Auf einem Elternabend rund um Games wird irgendwann bestimmt die Frage aufkommen, ob Gaming süchtig macht. Hier können Sie die Eltern, vor allem von jüngeren Kindern, erst einmal beruhigen. Die Wahrscheinlichkeit an einer sogenannten „Gaming Disorder“ zu erkranken ist sehr gering. Welche Faktoren für eine Sucht sprechen, erfahren Sie in dem Video „Online-Spielsucht ist eine Krankheit“. Solange Kinder ihren Hobbys nachgehen, Freunde treffen und zu einer vernünftigen Zeit ins Bett gehen, besteht kein Grund zur Sorge.
Spieleempfehlungen
Das Angebot an Spielen ist unglaublich groß. Doch für jüngere Kinder sind viele Spiele nicht geeignet, weil sie z.B. Werbung beinhalten oder zu Überforderung führen können.
Ein sehr unterhaltsames, kreatives, lehrreiches und werbefreies Spieleerlebnis für jüngere Kinder bieten die MausApp, die Elefanten-App und die Sandmann-App – bereitgestellt vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Hinweise zur altersgerechten Nutzung und Verlinkungen zu den Apps finden Sie auf der rechten Seite unter dem Link „Apps für Vor- und Grundschulkinder“.
Für Ausgleich sorgen
Digitale Spiele können ein hervorragendes Ergänzungsangebot zu anderen Freizeitaktivitäten von Kindern sein. Es sollte jedoch immer auch für Ausgleich gesorgt werden bzw. Alternativen zum digitalen Spielen, wie gemeinsame Unternehmungen im Freien oder analoge Spieleabende, angeboten werden.
Übung
- Beschreiben Sie mit eigenen Worten, warum jüngere Kinder Begleitung bei der Auswahl von Spielen und beim Spielen selbst benötigen.
- Welche der, auf der Seite “Spielearten (Genres) und ihre Anforderungen“, aufgeführten Spielearten würden Sie Eltern speziell jüngeren Kindern empfehlen und warum?
- Suchen Sie auf der Seite des Spielbar-Ratgeber nach den verschiedenen Systemen und Plattformen, die zum Gaming genutzt werden können. Welche sind bereits für jüngere Kinder geeignet und empfehlenswert?
- Was stellen für Sie dir größten Herausforderungen und Risiken dar? Schreiben Sie sich die wichtigsten Punkte auf.
- Welche praktischen Tipps und konkreten Hilfen können Sie Eltern mit nach Hause geben? Fallen Ihnen weitere ein?
Was Sie in diesem Kurs lernern
- Sie werden in der Lage sein, zu beschreiben, welche Rolle digitale (Online-)Spiele für Kinder im Alter von 2 bis 6 Jahren spielen.
- Sie werden in der Lage sein, zu erklären, welche Lernmöglichkeiten und Chancen digitale Spiele für diese Altersgruppe bieten.
- Sie werden in der Lage sein, Spielegenres zu benennen und von einer Auswahl zu unterscheiden sowie verschiedene Plattformen für digitale (Online)Spiele zu nennen.
- Sie werden in der Lage sein, Risiken und Herausforderungen digitaler Spiele für diese Altersgruppe zu erkennen (z. B. Werbung, Datenschutz, problematische Inhalte, Glücksspiel) und Möglichkeiten zu entwickeln, diese zu reduzieren und zu vermeiden.
- Sie werden in der Lage sein, Merkmale für die Bewertung digitaler (Online-)Spiele zu nennen (z. B. Altersbeschränkungen, Werbeinhalte).
- Sie werden in der Lage sein, unbekannte Inhalte selbstständig auf ihre Eignung für diese Altersgruppe zu prüfen und nach Merkmalen zu klassifizieren und in Genres einzuordnen.
- Sie werden in der Lage sein, zu erklären, warum Kinder zwischen 2 und 6 Jahren bei der Auswahl und Bewertung von Inhalten Begleitung benötigen.
- Sie werden in der Lage sein, zu erklären, wie diese kindgerechte Begleitung aussehen kann und Beispiele zu geben, wie sie aussehen kann.
Tipps für MediaParent-Berater*innen
Als zukünftige*r MediaParent-Berater*in sind Sie nun in die fantastische Spielewelt unsere jüngsten Kinder eingetaucht und können Eltern hilfreiche Ratschläge mit nach Hause geben.
Das Thema Gaming eignet sich besonders gut, um Eltern auf Ihrem Elternabend aktiv mit einzubeziehen und das Thema mit viel Spaß zu präsentieren. Holen Sie die Eltern einfach in ihrer Vergangenheit ab und lassen Sie sie selbst wieder zum Kind werden.
Sie können beispielweise noch vor Beginn des Elternabends ein paar Tablets mit altersgerechten Spieleapps auslegen und die Eltern eine Runde „zocken“ lassen. So erleben diese die Faszination des digitalen Spielens selbst. Blicken Sie anschließend mit den Eltern zusammen zurück in ihre Kindheit. Viele haben auch damals schon selbst digitale Spiele gespielt. Fragen Sie die Eltern: „Wer hat digitale Games gespielt?“ „Wer spielt heute noch?“ „Was fanden/finden Sie dran so faszinieren?“ „Worauf achten Sie selbst bei Spielen“? usw.
Das gemeinsame Spielen und der erste Erfahrungsaustausch verbindet und reduziert eventuell erste Sorgen der Eltern.
Ressourcen
Links
Spielearten (Genres) und ihre Anforderungen
https://www.internet-abc.de/eltern/tipps-spielelernapps/spielearten-genres-und-ihre-anforderungen/
Games für Kinder. So wird spielen kindgerecht.
https://www.schau-hin.info/grundlagen/games-fuer-kinder-so-wird-spielen-kindgerecht